Tag 125 – BlowerDoor-Test & Fußbodenheizung

Bei uns wurde nun der BlowerDoor-Test durchgeführt. Den Test hat unser Haus bestanden und die Testdurchführung war auch sehr interessant. Dann wird diese Woche noch die Fußbodenheizung eingebaut, damit Montag der Estrich kommen kann.

Ich denke ich muss niemandem erklären, was ein BlowerDoor-Test ist. Wer es nicht kennt -> Link!

Wie auf den nachfolgenden Fotos zu sehen wurde zuerst die Eingangstür mit einer Plane verschlossen und das Gebläse samt Sensorik eingebaut:


Danach wurde zur Durchführung der Messreihen noch ein PC Arbeitsplatz installiert – hey der Erste in unserem neuen Haus. Microsoft hat die sich bietende Gelegenheit genutzt, erstmal stundenlange Updates einzuspielen:

 

Die Zeit hat der Ingenieur genutzt, um durchs Haus zu tigern und alle temporären Öffnungen zu schließen – z.B. die der Lüftungsanlage.  Ansonsten würde das Ergebnis verfälscht. Die Öffnungen der Lüftungsanlage wurden – wie man am folgenden Bild erkennen kann – mittels aufblasbarer Bälle verschlossen:

Ach ja, Ergebnis: Es wird der sogenannte n50-Wert gemessen. Dieser stellt eine quantitative Bewertung dar, wie viel Luftstrom (in m3/h) durch die Summe aller Leckagen bei einem Prüfdruck von 50 Pascal (Pa) entsteht. Also mit anderen Worten, wie schnell die Luft innerhalb des Hauses bei einem bestimmten Druck (also z.B. Wind) entweicht, was wir ja nicht wollen. Entweichende Luft bedeutet unnötige Heizkosten. Oder es zieht und es wird ungemütlich.

Die Testdurchführung durchläuft drei Phasen, wobei mit Unterdruck und Überdruck gearbeitet wird. Hierbei werden auch jeweils verschiedene Prüfdruck-Sequenzen gefahren zwischen 10 und 100 Pa. Dies alles erfolgt weitgehend automatisiert durch den angeschlossenen Laptop, wobei der Ingenieur den Ventilator mehrfach umbauen muss (umdrehen, verblenden etc.).

So sieht das dann auf dem Bildschirm aus:

Der Test gilt als bestanden, wenn im Mittel der n50-Wert die 1,5 nicht überschreitet. Unser Petershaus erreichte hier 0,61, also im grünen Bereich.

Allerdings ist das mit diesen Schwellwerten so eine Sache. Ich habe erfahren, dass sich der Messwert bei einer offenen Wandöffnung nach Außen mit einem Durchmesser von 100mm um etwa 0,5 verschlechtern würde. In unserem Falle wäre der Test also auch dann erfolgreich gewesen, wenn wir so ein Loch gehabt hätten (dann lägen wir bei einem n50 Wert von 1,1 und immer noch Luft bis zur 1,5).

Somit ist dieser Messwert alleine nicht aussagekräftig (bei modernen Neubauten zumindest), da kleinere Leckagen dennoch identifiziert und behoben werden müssen.

Leider hat sich in unserem Fall noch ein Problem mit den im Dach durchgeführten Kabeln herausgestellt. Am Dach sind die Kabelauslässe für unsere SAT-Anlage nicht dicht, was aus Sicht des Ingenieurs hinsichtlich Feuchtigkeitsbildung einen kritischen Mangel darstellt. Hier muss der Elektriker noch nachbessern.

Des weiteren gibt es noch ein Problem mit der Dichtigkeit aller Holzfenster. Bei den Fenstern im Erdgeschoss zieht es sowohl oben am Rolladenkasten als auch unten an der Fensterunterseite durch und zwar nicht unerheblich. An der Terrassentüre auch an den Seiten.

(An dieser Stelle wollen wir kurz anmerken dass wir zur Zeit übergangsweise in einem Kfw 70 Beton Fertighaus wohnen bei dem das Bauunternehmen an allen Fenstern Teile der Dichtung herausgeschnitten hat um einen Luftaustausch zu gewährleisten. Dies bedeutet dass es quasi ständig bei uns zieht und die Wärme entweicht. Dies wollen wir in unserem neuen Eigenheim auf gar keinen Fall mehr!)

Die jeweiligen Leckagen wurden mittels Pfeile gekennzeichnet:

 

Die Leckagen sind leider auch bei normalem Wind spürbar, vor allem wenn man in der Nähe des Fensters sitzt was in mehreren Räumen der Fall sein wird. Deshalb muss auch hier noch etwas unternommen werden.

Aber dafür ist der BlowerDoor Test ja da, jetzt kann man diese Punkte noch relativ leicht beheben. Wenn das Haus erst fertig ist und dann erst der Test durchgeführt würde, wäre der Aufwand zur Behebung dann schon wieder ein anderer.

 

Nun aber zur Fußbodenheizung: Seit Montag wird die Dämmung am Boden verlegt, ab heute die Rohre für die Fußbodenheizung. Damit hat sich das Innenbild der Räume nochmal deutlich aufgebessert, der Boden kommt aktuell einer Gummizelle gleich (bei drei Kindern nicht unbedingt unpraktisch- man denke an fallende Lego Duplo-Türme):

Störende Objekte wurden elegant „aus dem Weg“ geräumt:

Pragmatisch, praktisch, passt! 🙂

Der Trockenbauer hat seinen eigenen Stil – für spätere Arbeiten benötigte Rigipsplatten werden einfach an die Wand geklemmt:

Allerdings ist nicht jeder Petershaus-Mitarbeiter so emsig am Werk, dieser hier steht die ganze Zeit nur rum:

Wenn Uwe das sieht (der Tausendsassa von Petershaus: Betonieren, Hausmontage, Installateur – kann er alles) gibt es einen Einlauf aus Thüringen 😉

Im Keller werden Rohre elegant im Styropor versteckt:

Hier der erste Raum mit verlegter Fußbodenheizung:

Im Bereich der Dusche muss dann abgesenkt werden, damit das Wasser in die hintere Rinne abfließen kann:

Dann hatten wir offenbar hohen Besuch: Einer der drei Fragezeichen war wohl auch bei uns. Muss Bob Shaw gewesen sein, der zuständige Detektiv für Recherchen und Archiv :-D:

Ansonsten war es heute ein schöner, sonniger Tag, leider immer noch mit dem doofen Gerüst. Alle warten auf wärmeres Wetter doch bevor das nicht kommt stockt es bei uns leider im Bereich der Außenfassade und auch bei unseren Hausanschlüssen.

Und jetzt soll auch noch die „Russenkälte“ kommen. Nein Danke.

Lieber Kosmos, wir bestellen Frühling! 🙂

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