Tag 341 – Neue Bodenbeläge im EG

Wir haben am Wochenende ein neues Hobby entdeckt: Auszug aus unserem neuen Haus, zumindest was Küche, Wohnzimmer & Co anbetrifft. Klingt komisch? Ist aber so 🙁

Aber von vorne: wir hatten uns bei der Wahl der Fußbodenbeläge auf einen Designboden aus Vinyl festgelegt: Nicht so kalt wie Fliesen, nicht so empfindlich wie Parkett, kostentechnisch im Standard. Mit drei kleinen Kindern erschien uns das als die richtige Wahl.

Wir wussten wie dünn dieser Boden ist (2-3mm), der damals geplante Bodenleger versicherte uns aber das wäre kein Problem, könne man von Parkett hinterher nicht unterscheiden (entsprechende Untergrund-Vorbereitung vorausgesetzt). Es ist dann aber ein anderer Bodenleger geworden…

Und der Boden sieht ja auch gut aus, keine Beanstandung was das Material anbetrifft (hier der aktuelle Stand von gestern Nachmittag):

Aber leider sieht man überall im Haus „Kellenschläge“, das sind halbrunde Einkerbungen im Estrich die leider nicht vor dem Verlegen des Bodens ordnungsgemäß nivelliert wurden. Die Folge: Der Boden sieht immer aus, als wäre er gerade mit Schmutzwasser gewischt.

In dem Bild oben sieht man es nicht, und mit der Digi-Cam ist es schwer einzufangen. Hier auf dem Bild sieht man die Kellenschläge und Unebenheiten ansatzweise, das zieht sich komplett durch den gesamten Bodenbelag:

Nachdem dieser Mangel offenkundig wurde hatte ich mich sofort mit dem Hersteller des Belags in Verbindung gesetzt der mir bestätigte, dass der Boden so nicht aussehen dürfe und dass es sich um einen Verlegefehler handele.

Dann hatten wir einen Vor-Ort Termin mit dem Bodenleger, der zwar eingestand dass das Ergebnis suboptimal ist, dies jedoch nicht als Mangel akzeptieren wollte. Das wäre alles innerhalb der DIN 18202 (legt die erlaubten Toleranzwerte von Unebenheiten des Bodens fest)! Natürlich, aus wirtschaftlichen Gründen ist diese Haltung nachvollziehbar, hilft uns aber nicht und führt auch nicht zu einer Abnahme. Unser Problem hierbei ist, dass es sich um einen optischen und keinen technischen Mangel handelt, wo ein Recht zur Nachbesserung deutlich schwerer einzufordern ist. Der Boden ist schließlich begehbar und man stolpert nicht über Hubbel. Er tut also was er soll. Aber dennoch – er sieht halt sch… aus! Und jeder, wirklich jeder der bei uns rein kam, fragte, was bei uns denn passiert wäre??!

Da auf diesem Wege keine Einigung zu erzielen war, schlug unser Bauleiter ein Schiedsgerichtsverfahren vor. Hierbei bestellt man von der Handwerkskammer einen unabhängigen Gutachter, der die Angelegenheit bewertet mit dem Ziel, eine schnelle und möglichst kostengünstige Lösung für beide Seiten herbei zu führen. Ein Rechtsstreit ist langwierig und ernährt am Ende nur viele Juristen! Nichts gegen Juristen, aber diese Mehrkosten sind leider nicht eingeplant ;-).

Gesagt, getan, wir hatten unseren Ortstermin mit der Verlegefirma, dem Bauleiter und eben einem Gutachter der Handwerkskammer. Für ihn war die Sache dann relativ schnell klar: Der Boden ist fachgerecht verlegt – soweit alles gut – nur entspricht die Vorbereitung des Bodens nicht dem Stand der Technik und den anerkannten Regeln des Fachs.

Ein schöner Satz den er da ins Gutachten rein geschrieben hat: „Sichtbare Kellenschläge sind kein Kavaliersdelikt

Soweit die gute Nachricht für uns, nun die Schlechte: Vorschlag des Sachverständigen war eine Wertminderung zwischen 15% und 17,5%, das hätte etwa 800 Euro ausgemacht. Dafür kann man den Schaden natürlich nicht ansatzweise beheben, und für uns war relativ schnell klar dass wir einen anderen Weg brauchen.

In der Sache hatten wir die volle Unterstützung von Petershaus, die hier vermittelt und sich dafür eingesetzt haben, dass zumindest eine Teilfläche bei uns neu gemacht wird, auch wenn das den Bodenleger teurer kommt als diese 800 Euro. Hier nochmal vielen herzlichen Dank an unseren Bauleiter, Top!

Und demzufolge sieht es bei uns heute nun so aus:

Auf dem nachfolgenden Bild sieht man – nach Entfernen des Bodens (hier bereits grundiert) – dann doch wieder die Kellenschläge recht gut:

 

Hier der Stand nach Auftragen der Ausgleichsmasse:

DAS erscheint mir deutlich besser als zuvor. Dieses Mal wurde auch gerakelt, d.h. mit einer entsprechenden Stachelwalze die Masse besser verteilt. Das hatte man letztes Mal leider vergessen, und wohl dieses Mal auch die richtige Menge der Spachtelmasse verwendet.

Der nächste Ärger steht jedoch im Raum: Ich hatte im Vorfeld die Fußleisten vorsichtig ab gemacht, weil die ja auf den Belag gesetzt waren und somit ein Entfernen und Neuverlegen des Bodens behinderten – meiner Meinung nach. Das hätte ich aber lt. Bodenleger nicht tun sollen, man hätte drum herum den Boden auch so neu verlegen können. Oh man… aber mal ganz ehrlich: wie hätte das denn ausgesehen?

Jetzt bin ich nur gespannt wann neu verlegt wird. DENN – nachdem der Bodenleger uns heute Morgen vergessen hatte und erst nach Anruf durch unseren Bauleiter in unsere Richtung umdisponiert wurde, wurde heute Mittag mit den Arbeiten bei uns begonnen. Ja aber wann dann der Boden neu verlegt wird, das konnte man mir leider nicht sagen. Ok, also morgen nochmal hinterher telefonieren.

Es ist wie es ist, wir sind sehr froh dass wir zumindest für Teilflächen (EG Wohnzimmer und Flur) den Boden neu gemacht bekommen. Dass es im gesamten OG auch so aussieht – damit müssen wir dafür halt jetzt leben. Es zeigt aber einmal mehr, dass man als Hausherr immer mit wachem Auge dabei sein sollte. Hätten wir die Vorarbeiten beim 1. Verlegen kontrolliert und richtig einzuschätzen gewusst, wäre der Schlamassel gar nicht erst entstanden bzw. hätte rechtzeitig nachgebessert werden können. Andererseits erwartet man von einem Handwerker, dass er selbiges versteht und vernünftige fachgerechte Arbeit abliefert. Ausreden wie „aber das steht so im Angebot“ (im Falle des Bodenlegers so geäußert was die Vorbereitung des Bodens anbetrifft) kann man so einfach nicht stehen lassen, da fehlt es dann eindeutig an Beratung und vorausschauendem Denken. So gesehen wieder was gelernt.

Eine weitere Baustelle ist noch unser Klinker, die Fugen sind in Teilen verbrannt und fallen wieder ab. Leider ist der Verfuger offenbar nicht greifbar, die Sache läuft noch. Dann haben wir noch ein Problem mit unseren Rolladen im OG: Die fahren nämlich manchmal nicht runter oder hakeln beim Runterfahren. Kleinigkeiten, ist in Klärung 😉

An dieser Stelle müssen wir aber nochmal betonen, dass wir sehr zufrieden sind mit unserem Bauleiter von Petershaus. Wenn Mängel da sind dann werden sie nicht klein geredet sondern es muss nachgebessert werden. Wir hatten wohl das Pech, dass für mehrere Gewerke in unserem Fall neue Subunternehmer mit Petershaus zusammengearbeitet haben und das muss sich offenbar noch einschwingen.

Nächstes Mal berichte ich wieder über unser SmartHome – mittlerweile habe ich über Openhab so einiges automatisiert und Alexa hat auch Einzug gefunden und steuert unser Licht sowie unsere Rollladen auf Sprachbefehl. Total klasse, diese Alexa. Und nein, die hört nicht ständig mit. Mehr dazu beim nächsten Blog.

Viele Grüße

Christian

 

 

 

 

 

3 Gedanken zu „Tag 341 – Neue Bodenbeläge im EG

  1. Hallo Ihr beiden,
    die Info mit dem Bauleiter von PetersHaus kann ich nur bestätigen. Wir nutzen euren Baublog ja auch ein wenig um uns für unser Bauprojekt zu informieren. Ich muss euch beiden daher auf diesem Wege nochmal ganz herzlichen Dank sagen. Viele infos waren für uns Gold wert, wurden von PetersHaus aber auch bereits ohne unsere Nachfrage bereits umgesetzt.

    Ihr wohnt aber jetzt schon im neuen Haus oder seid ihr vorübergehend in ein Hotel gezogen?

    Ihr habt ein tolles Haus.

    VG

    Julian

  2. Hallo Ihr Beiden,

    ihr spannt uns aber alle ganz schön auf die Folter :D. Wir drücken die Daumen für ein stressfreies und schönes Erstes Weihnachtsfest in euren neuen 4 Wänden.

    VG

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